Zum Jahreswechsel denke ich gern darüber nach, was mich im neuen Jahr erwartet und habe natürlich den einen oder anderen guten Vorsatz.
Meine erste spontane Frage lautete also „Was nehme ich mir für 2022 vor?“
Doch ich habe – wie vermutlich viele andere 😉 – festgestellt, dass die guten Vorsätze ziemlich schnell wieder in Vergessenheit geraten und Projekte, die ich hochmotiviert begonnen habe, irgendwann in der Versenkung verschwinden. Trotz aller SMART-Regeln und sonstiger guten Ratschläge für Umsetzungserfolg.
Deshalb habe ich darüber nachgedacht, warum das so ist. Bei mir hängt es ganz stark an der positiven Einstellung zum Thema und wie ich mich dazu motiviere. Und die früheren guten Vorsätze lauteten typischerweise „Ich nehme ab“, „Ich trinke weniger Alkohol“ oder „Ich surfe weniger sinnlos im Internet herum“.
Alles irgendwie negativ und mit Verzicht assoziiert, da springt mein Freude-Muskel nicht wirklich drauf an.
Deshalb probiere ich es dieses Jahr mit einer neuen Herangehensweise: alle Projekte und Vorhaben in positive Erlebnisse verwandeln und mit aufmunternden Bildern verknüpfen.
Die Frage lautet also
„Worauf freue ich mich 2022?“
Das Ganze habe ich auf Miro gemacht und bereits beim Erstellen meiner Projektthemen hab ich positive Gefühle mit jedem einzelnen Vorhaben und Projekt verknüpft.
Ich habe das Board Projektfreude genannt und merke erstens, dass ich dadurch einen ganz konkreten Jahresplan vor mir habe. Und zweitens, dass mir dabei immer noch neue Sachen einfallen, die ich nach und nach ergänze.
Natürlich weiß ich, wieviel Arbeit hinter jedem Projekt steckt. Doch früher habe ich bei meinen Jahresplänen gedacht „Ohjeh, wie willst Du das denn alles schaffen“. Doch so sehe ich lauter Sachen, auf die ich mich freue. Und selbst wenn ich das eine oder andere – noch nicht – umsetze, habe ich kein schlechtes Gewissen, sonder immer noch genug andere schöne Sachen gemacht.
Auf dem Projektboard habe ich bewusst meine beruflichen und privaten Vorhaben zusammen dargestellt. Beides ist für mich gleich wichtig und ich möchte beides im Blick haben. Dazu gibt es bei der nächsten Frage noch mehr Ideen, wie ich das Gleichgewicht sicherstelle.
Hier noch ein Beispiel zu Freude versus Verzicht: Statt „Ich will Abnehmen“ habe ich mir zwei Aktivitäten überlegt, die mir dabei helfen und die mir Spaß machen: 4 x pro Woche Laufen – dabei habe ich nämlich immer meine besten Ideen und 5 x pro Woche vegetarisch kochen – mein Mann ist leidenschaftlicher Koch und wir haben mindestens 10 Veggie-Kochbücher zu Hause, da können wir aus dem Vollen schöpfen 😉
Und nachdem ich das Board fertig hatte, ist mir ein paar Tage später eine wunderbare Ergänzung eingefallen: die Rubrik „Überraschungen“. Denn bei all den tollen Plänen und Vorhaben bleibe ich spontan und entdecke immer wieder mal etwas Überraschendes und das halte ich hier jetzt fest. Zum Jahresende 2022 schaue ich mir dann an, was alles Schönes passiert ist, das ich vorher gar nicht im Blick hatte.
Mein erster Eintrag in dieser Rubrik ist das Festival des Lanternes in Toulouse. Wir waren im Weihnachtsurlaub mit dem Wohnmobil in Südfrankreich und ich habe in der Zeitung davon gelesen – also haben wir 2 Tage später einen Abstecher dorthin gemacht. Einfach großartig.